In der Schweiz stimmen wir im kommenden März über ein Gesetz ab, dass im Buchmarkt ein staatlich geschütztes, privates Monopol einführen soll (Bundesgesetz über die Buchpreisbindung BuPG). Das hehre Ziel des Schutzes des »Kulturguts Buch« wird aufs Schild gehoben. Aber sieht man die befürchteten Auswirkungen nach vier Jahren ohne Preisbindung?
Die Befürchtungen der Befürworter einer Preisbindung gehen dahin, dass ohne fixierten Endverkaufspreis nur noch ein Bestseller-Discounteinheitsbrei angeboten würde. Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es dafür im europäischen Ausland keine Bestätigung.
Aber vielleicht stellt der Schweizer Markt einen Sonderfall dar? Seit nun immerhin vier Jahren ist das Sammelrevers (die frühere Buchpreisbindung in der Deutschschweiz) aufgehoben. Selbst unter Annahme längerer Planungs-/Produktionsprozesse müsste eine Verflachung des Angebots inzwischen bemerkbar sein.
Eine Verflachung zum »Discounter-Einheitsbrei« lässt sich aber auch in der Schweiz nicht konstatieren. Die Zahl der produzierten Buchtitel gemäss BfS stagniert seit dem Milleniums-Wechsel auf hohem Niveau; eine Reduktion seit 2007 ist nicht eingetreten. Schweizer Verlage haben in den letzten Jahren ausserdem vermehrt lokale Autoren gesetzt; diese seien gar »stark auf dem Vormarsch«. Wie auch immer man diese Zahlen ansieht, ist das keine Verflachung.
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